Alarmmanagement

In vielen Anwendungen, wie z. B. der Branderkennung, kann ein zuverlässiger Schutz mit einfachen Maximalschwellen, Temperaturgradienten oder Temperaturdifferenzen zum Mittelwert ermöglicht werden. Abhängig von den Umgebungsbedingungen und den erwarteten kritischen Schwellenwerten können diese Parameter individuell pro Erfassungsbereich eingestellt und optimiert werden, um eine maximale Anpassung an die Anforderungen der Anwendung zu erreichen.

Unser proprietäres Alarmmanagement, SmartAlarm, geht sogar über diese einfachen Methoden hinaus.

In Zusammenarbeit mit Experten auf dem jeweiligen Anwendungsgebiet haben wir einzigartige Methoden und Algorithmen entwickelt, um z. B. kleinere Lecks zu erkennen, auch in Fällen, in denen sich die Umgebungsbedingungen ändern und das Leck selbst keinen großen Temperaturunterschied erzeugt. Es stehen verschiedene Algorithmen zur Verfügung, die je nach den Details der Standortbedingungen angewendet werden. SmartAlarm kann sogar Alarme bei lokalen Ereignissen auslösen, die von den Standardalarmparametern oft nicht erkannt werden oder stattdessen zu Fehlalarmen von hypersensiblen Parametern führen würden.

Diese Algorithmen analysieren historische Temperaturschwankungen und Trends über die gesamte Anlage, z. B. eine Rohrleitung oder ein Stromkabel. Gleichzeitig werden Änderungen der Umgebungstemperatur und Einflüsse während des Betriebs erfasst. Zusammen führen diese Informationen zu statistischen Algorithmen, die normale Umgebungsänderungen entlang der Anlage von abnormalen Ereignissen wie Leckagen unterscheiden. Dies führt zu einer zuverlässigen Erkennung auch unter schwierigen und wechselnden Bedingungen, bei denen herkömmlich definierte Alarmparameter nicht eingestellt werden können.

Darüber hinaus identifizieren unsere Machine Learning Transient Alarm (MLTA) Algorithmen abnormales Anlagenverhalten, das sonst in den von Distributed Temperature Sensing-Systemen (DTS) erfassten Temperaturspuren verborgen bliebe. Die Implementierung unserer einzigartigen MLTA-Technik ermöglicht die Isolierung von thermischen Transienten entlang der überwachten Anlage und damit eine schnelle und zuverlässige Alarmierung selbst bei kleinen Unregelmäßigkeiten durch Cold- und Hotspots.


Bei Distributed Acoustic Sensing / Distributed Vibration Sensing (DAS / DVS) liegt unser Fokus auf einer hohen Erkennungswahrscheinlichkeit (Probability of Detection, POD)und einer niedrigen Fehlalarmrate (Nuisance Alarm Rate, NAR). Algorithmen des maschinellen Lernens analysieren akustische Muster wie Magnitude, räumliche Ausbreitung, Frequenzbereiche, Dauer und Wiederholzeiten, Geschwindigkeit und andere Parameter. Dadurch ist das System in der Lage, normale Hintergrundaktivitäten zu ignorieren, während es kritische Third Party Intrusion (TPI) Ereignisse erkennt.

 Das maschinelle Lernen des DAS ermöglicht die Detektion von verschiedenen Events, wie zum Beispiel Grabungen, Bohrungen oder fahrende Autos oder auch Ereignisse wie Unterdruckwellen oder -öffnungen, die durch Leckagen verursacht wurden. Alarme können dann bei definierten Szenarien ausgelöst werden, die gemeinsam mit dem Kunden vereinbart werden. Dies können Szenarien wie Graben oder Bohren, Fahrzeuge in der Nähe, Unterdruckwellen und Mündungsgeräusche, die durch Leckagen in der Pipeline entstehen, oder auch Unterwasserbedrohungen wie das Ankern in der Nähe eines Stromkabels sein. Mit unserer Anlagenvisualisierungssoftware SmartVision können diese Alarmstellen einfach auf einen Blick überwacht werden.

Verschiedene Alarmtypen können konfiguriert werden, u. a.:
  • Temperaturalarme: Maximale Grenzwerte, Gradienten und relative Temperaturveränderungen
  • Akustische Signalalarme: Alarme, die auf akustischen Mustern basieren, welche von einem spezifischen Ereignis erzeugt werden
  • Machine Learning Transient Alarme: Komplexe Alarmalgorithmen, um zuverlässig ungewöhnliche Ereignisse während des Betriebs zu identifizieren
  • Systemstatus und Störungen: Jede Störung bei Instrumenten, Software oder Sensorkabel (Faserbruch)
  • Alarme bei externen Sensoren: Signale für alle externe Sensoren
Das umfassende Alarmmanagement unseres SmartAlarm-Moduls ermöglicht:
  • Konfiguration von Alarmzonen und polygonale Anlagezonen entlang der überwachten Anlage
  • Individuelle Grenzwerte und Alarmtypen pro Zone
  • Übertragung von Alarmen an Peripheriegeräte oder übergeordnete Managementsysteme
  • Alarmbehandlung wie Quittierung, Historie und Exportieren
  • Listen aller angeschlossenen Geräte mit Systemstatus und Konnektivitätsüberwachung
  • Weitere Möglichkeiten basierend auf den Bedürfnissen des Kunden